Liebe Segler:innen,
seit unserem letzten Beitrag ist wieder viel passiert.
Anfang Dezember haben wir El Hierro verlassen und sind mit unserer FantaSea, einer Stahlyacht Feltz Skorpion 2, in die Karibik gesegelt. Unseren ersten Plan, zu den Kapverden zu segeln, haben wir geändert, da es in dem Gebiet Wind bis zu 35 kn hatte. Verursacht wurde dies durch ein stark ausgedehntes Azorenhoch. So planten wir um, setzten am 8. Dezember in El Hierro die Passatsegel mit Kurs Grenada in der Karibik.
Während der gesamten Überfahrt blies der Wind konstant aus Ost bis Nordost mit 20 – 25 Kn. Die ersten drei Tage auf dem Atlantik kämpften wir beide mit Seekrankheit, aber dann ging es uns zunehmend besser und wir konnten unter Deck wieder kochen und Brot backen. Dennoch war jede Aktion eine Herausforderung und jeder Handgriff musste gut überlegt sein. Die 3 m hohen Wellen schoben sich von achtern unter dem Schiff durch und brachten uns zusätzlich voran.
Wir haben klassische Passatsegel, welche wir vom Cockpit aus bedienen können. Das Großsegel wurde nicht benötigt. Es war sehr einsam draußen auf dem großen Atlantik, das Funkgerät blieb drei Wochen lang still und wir sahen auf der gesamten Überfahrt nur vier Schiffe, davon zwei Segler.
Nach 20 Tagen erreichten wir die Insel Grenada und waren überglücklich gut und gesund an unserem Ziel angekommen zu sein! In Grenada blieben wir fast drei Wochen und erholten uns von der Überfahrt. Grenada war unser südlichster Punkt auf dieser Reise und ab jetzt ging unser Kurs Richtung Norden.
Um auch die schillernde Unterwasserwelt erleben zu können, machten wir auf der Insel Carriacou einen Tauchkurs. Wir sind vom Tauchen so begeistert, dass wir zwischenzeitlich 9 Tauchgänge haben und bestimmt kommen noch einige dazu!
Die nächste Inselgruppe war St. Vincent & die Grenadines und wir klarierten in Union Island ein. Über Mayreau segelten wir zu den Tobago Cays, ankerten hinter einem Riff in türkisfarbenem Wasser und schnorchelten mit den Schildkröten. Das ist Karibik pur!!!
Der beständige Passatwind brachte uns weiter zur Insel Bequia, von wo wir leeseitig an der Hauptinsel St. Vincent vorbei nach St. Lucia segelten. Hier blies der Wind entsprechend schwach und teilweise mussten wir auch motoren. Aber zwischen den Inseln blies der Passatwind ungehindert mit 20-25 kn durch und wurde an den Kaps auch noch verstärkt.
Die Wege sind kurz und meistens hat man nach einem Tag schon die nächste Insel erreicht. Sehr angenehm. Unser nächstes Ziel war Martinique und wir waren wieder in „Europa“. Die Autos fuhren wieder auf der „richtigen“ Seite, es gab leckeres Baguette, in den Supermärkten bekamen wir alles Erdenkliche und bezahlten wieder mit Euros. Im Vergleich zu den anderen Inseln ein krasser Kontrast! Mit dem Mietwagen fuhren wir in die Berge, wanderten durch Regenwälder und waren fasziniert von der Schönheit dieser Insel.
Der Kurs führte uns weiter nach Norden zur Insel Dominica. Im Vergleich zu Martinique segeln an dieser wunderschönen Insel die meisten Segler vorbei, um sich das aufwändige Einklarieren zu sparen. Wir waren froh hier zu sein, waren von der wilden Natur Dominicas begeistert, unternahmen tolle Wanderungen durch den Dschungel, tauchten an Korallenriffs und durch Höhlen. Unsere Kinder besuchten uns für drei Wochen und segelten mit uns weiter nach Guadeloupe.
Diese Insel ist wieder französisches Überseedepartment wir waren wieder in „Europa“. Hier tauchten wir im Jaques Cousteau Marine Reserve auf Pigeon Island, badeten in Wasserfällen und bunkerten Proviant, bevor wir nach Antigua segelten. In Antigua trifft sich die Segler- und Regattaszene in der Karibik. Aktuell (22.03.2022) liegen wir in historischer Kulisse in English Harbour, einer weitverzweigten, geschützten Bucht mit alter Festungsanlage, in der auch schon Admiral Nelsons Schiffe ankerten.
Und was steht uns noch bevor? Wir haben unseren ursprünglichen Plan etwas geändert und wollen Mitte Mai von den Britisch Virgin Islands direkt zu den Bermudas segeln und von dort über die Azoren nach England. Wer noch mehr von uns erfahren möchte: Anfang März wurde im Bodensee Fernsehen Regio TV ein Bericht von uns gesendet. Schaut mal rein: https://www.regio-tv.de/mediathek/video/reise-um-die-welt-auf-einem- segelschiff/
Gerne könnt ihr auch unsere Reise auf unserem Blog www.segeln-mit-FantaSea.de mitverfolgen.
Schöne Grüße aus Antigua!
Judith & Peter
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