Dunkerque bis Saint-Malo vom 02.08. bis 12.08.2021
Anja und Nico von der StSG Stuttgart sind in Dunkerque eingetroffen. Die beiden begleiten mich durch die Normandie und Bretagne bis Saint-Malo.
Nachdem wir das Cap-Gris-Nez gerunden haben, konnten wir bei schönen 2-3 Bft. noch segeln. Vorbei an der beeindruckenden Steilküste erreichen wir abends den Hafen von Boulonge-Sur-Mer.
Am nächsten Tag segeln wir weiter nach Dieppe. Diese Stadt gefällt uns sehr gut, so dass wir gleich 2 Nächte bleiben. Dieppe ist ein großer Fischereihafen. Nachts legen im Hafen die Fischerboote an und verladen ihre Fracht gleich auf LKW`s. Somit wird auch noch nachts Hafenkino geboten!
In den nächsten Tagen zieht ein Tiefdruckgebiet über Irland. Für den englischen Kanal wird Wind aus SW mit bis zu 35 kn gemeldet. Wir segeln weiter bis nach Fecamp und wettern dort den Starkwind im Hafen ab. Fecamp gefällt uns auf anhieb! Ein guter Ort um auf besserer Wetter zu warten. Nur der Schwell lässt die Schiffe im Hafen tanzen und wir liegen sehr unruhig. Alle Crews sind damit beschäftigt ihre Boote ordentlich zu sichern.
Wir möchten gerne weiter, aber der Wind soll weiter zunehmen auf 8 Bft.! Wir bleiben im Hafen und hoffen, dass wir morgen weiter können.
Der Wind hat heute etwas abgenommen und wir beschließen auszulaufen. In die schmale Hafeneinfahrt von Fehcamp drückt Strom und Welle rein. Wir müssen Vollgas geben um gegen anzukommen! Mit Arbeitsfock und 2. Reff im Groß haben wir Kurs auf Cherbourg genommen.
Um die 100 sm zu schaffen müssen wir die Nacht durchsegeln. Der Wind legt auf 6-7 Bft. zu und die Wellenhöhe beträgt mittlerweile 2,5 m! Gegen 16:00 Uhr entscheiden wir bei den Bedingungen nicht durch die Nacht zu segeln, sondern einen sicheren Hafen anzulaufen. Wir liefen nach Le Havre ab und erreichten kurz vor der Dunkelheit den Hafen. Crew und Skipper sichtlich erleichtert vielen todmüde in die Koje.
Am folgenden Tag wurden wir mit schönem Segelwetter belohnt. Diesmal sollte der Schlag nach Cherbourg gelingen. Wir segeln die Nacht durch und erreichen am 10. August gegen Mittag Cherbourg.
Zur selben Zeit lief gerade das Fastnet Race in England. Als Zielhafen wurde Cherbourg ausgewählt. Da die Regattaschiffe noch nicht da waren durften wir für 1 Nacht am Steg der Fastnet-Teilnehmer festmachen. Einige Crews welche das Rennen abgebrochen haben sowie der Sieger mit seinem Trimaran lagen mit uns bereits im Hafen.
Am nächsten Morgen verlassen wir Cherbourg Richtung Kanalinseln. Jetzt kommen die Rennjachten aus England an und segeln eine nach der anderen zum Photo-shooting an uns vorbei. Ein einmaliges Erlebnis!!! Nach dem wir das Cap de la Hauge gerundet haben ging die Fahrt durch das berüchtigte Alderney Race. Hier kann der Strom bis zu 10 kn haben.
Wir lagen mit unserer Berechnung genau richtig. Bei der Einfahrt ins Race kentert der Strom.
Für 1 Stunde haben wir „Slack Water“, bevor uns der Strom von Hinten durch die Passage schiebt. Unser ursprüngliches Ziel Guernsey konnten wir leider nicht anlaufen, da uns die Behörden wegen hoher Inzidenzzahlen in Frankreich keine Erlaubnis zum Einlaufen erteilt hatten. Somit steuerten wir Jersey an. Wir hatten uns bereits 1 Tag vorher bei den Behörden angemeldet und die Erlaubnis zum Einreisen erhalten. Allerdings wird trotz zweifacher Impfung ein PCR Test verlangt. Wir erreichten erst nach Sonnenuntergang Jersey. Über Funk hat uns die Hafenbehörde einen Liegeplatz an einem Quarantäne Steg zugewiesen, den wir nicht verlassen durften. Für uns war das ok, da wir ohnehin am nächsten Morgen weiter wollten zu unserem Etappenziel Saint-Malo.
Die Ansteuerung von Saint-Malo ist für den Navigator eine Herausforderung. Die Bucht von Saint-Malo ist durchsetzt mit unzähligen Untiefen. Gleichzeitig setzt ein Strom von 3 kn. In Saint-Malo beträgt der Tidenhub 11 Meter!!! Wir gehen durch die Schleuse und erhalten einen Liegeplatz im Hafen Port Vauban direkt vor der Stadtmauer. Wir können uns von dieser wunderschönen Stadt kaum satt sehen und fühlen uns in eine andere Zeit versetzt.
Der Törn endet hier für meine Crew Anja und Nico und die beiden gehen von Bord. Es waren tolle aufregende 2 Wochen!
Peter